Der FÜR e.V. bietet in den kommenden Monaten ein Forum, um über die Bedeutung des Baubestands für eine nachhaltige Stadtentwicklung zu diskutieren. Die in einer aktuellen Ausstellung des BDA (Bund deutscher Architektinnen und Architekten) formulierte „Sorge um den Bestand“ ist auch für Potsdam relevant – angesichts der Dominanz historisierender Neubauten, zu Lasten der Nachkriegsmoderne. Den Eröffnungsvortrag „Baubestand erhalten und transformieren!“ hält am 9. September um 19 Uhr Prof. Eike Roswag-Klinge, Dipl.-Ing. Architekt BDA, TU Berlin und ZRS Architekten Ingenieure.

Donnerstag, 9. September
„FÜR …. Bauen im Bestand“ // eine Reihe präsentiert vom FÜR e.V.

19 Uhr: „Baubestand erhalten und transforieren“ Vortrag von Architekt Prof. Eike Roswag-Klinge (BDA, Natural Building Lab), im Anschluss Diskussion

21 Uhr:  Film: „Schrott oder Chance – Ein Bauwerk spaltet Potsdam“ // Dokumentation über die Debatten rund um den Abriss der ehemalige FH am Alten Markt von 414films in Anwesenheit der Filmemacher:innen // Innnenhof/Kosmos

Für Frischluft, Hygiene- und Sicherheitsmaßnahmen ist gesorgt:
-> Maskenpflicht im Haus, an der Bar und auf dem Weg zum WC. Im Hof am Platz kann die Maske abgenommen werden.
-> Aufnahme Kontaktdaten via LUCA App oder Handzettel.
-> 3 G: Wir bitten alle Gäste über 12 J. beim Einlass um den Nachweis: geimpft, getestet oder genesen.

Der Eintritt ist frei. Um Spende wird gebeten. Wir bitten um Anmeldung unter: verein@rz-potsdam.de, aber auch spontanes Erscheinen ist möglich.

„Das Bauen ist der „Elefant im Klimaraum” wie Hans Joachim Schellnhuber sagt und verbraucht für Errichtung, Betrieb und Erhalt ca. 50% aller Ressourcen, die Menschen für ein Leben auf dem Planeten Erde nutzen. Wenn die Menschheit ein Überleben auf dem Planeten ermöglichen und die zur Verfügung stehenden Ressourcen fair verteilen will, müssen wir Deutschen unseren ökologischen Fußabdruck gemäß Umweltbundesamt (UBA) um ca. 90% reduzieren. Neben Ernährungs-, Mobilitäts- und Energiewende braucht es auch eine Bauwende und wir müssen den Konsum der Nutzflächen für das Wohnen und Arbeiten nach UBA bis 2050 um mindestens 20% reduzieren. Beachtet man, dass die Bevölkerung in Deutschland auch in Ballungsräumen wie Brandenburg-Berlin sehr bald schon eher schrumpft als wächst, ist es höchste Zeit das Errichten neuer Gebäude zu stoppen und auch weitere Versiegelung zu verhindern. Die bestehenden Gebäude sind wenig energieeffizient und entsprechen nicht aktuellen Nutzungsanforderungen und müssen umgehend für eine zukünftige Gesellschaft transformiert werden. Tendenziell werden wir in den nächsten Jahrzehnten eher mehr als weniger bauen müssen, dürfen dies aber nur im Bestand tun und müssen hierfür kreislaufgerechte nachwachsende Rohstoffe nutzen. Es geht im vor uns liegenden Jahrzehnt um nichts weniger als einen kompletten Paradigmenwechsel auch in der Architektur und dem Bauwesen.“
With: Eike Roswag-Klinge