Eine Rückbesinnung auf Regionalität und Ökologie von Architektur und Stadt bildet die Grundlage für das Bauen innerhalb planetarer Grenzen und kann ein regeneratives Miteinander von Mensch und Umwelt wiederherstellen. Es gilt zu überprüfen, welche Materialien für das zukunftsfähige Bauen in spezifischen Regionen verfügbar sind. Diese Arbeit erörtert die Eignung von gepressten Lehmsteinen für den Materialkanon des Bauens in Berlin-Brandenburg. Gepresste Lehmsteine, die ohne weitere Zusätze hergestellt werden, sind nicht nur energiearm in der Herstellung, sondern auch vollständig wiederverwendbar und können somit den Weg zu einer kreislaufgerechten Praxis im Bauen ebnen.

Die hergestellten Prototypen wurden auf ihre Leistungsfähigkeit überprüft und potenziellen Anwendungsgebieten zugeordnet. Die Arbeit zeigt, dass nicht nur ausreichend tonhaltiges Ausgangsmaterial für die Herstellung von gepressten Lehmsteinen in der Region Berlin-Brandenburg zur Verfügung steht, sondern auch, dass durch das Verpressen des Materials ein leistungsfähiger Baustoff hergestellt werden kann, welcher den Anforderungen für tragende Bauteile gerecht wird. Eine ausführliche Akteursanalyse zeigt die notwendigen Interventionspunkte in die linearen Stoffströme des Erdbaus auf und demonstriert die niedrigen Einstiegshürden für eine Umsetzung der industriellen Produktion von gepressten Lehmsteinen in der Region.