Foto: Marco Schmidt
Förderung: Bundesministerium für Umwelt, Naturschutz, nukleare Sicherheit und Verbraucherschutz
Projektträgerin: Zukunft – Umwelt – Gesellschaft (ZUG) gGmbH
Förderprogramm: Maßnahmen zur Anpassung an den Klimawandel
Projektlaufzeit: 01/2023 – 12/2025
In Hamburg entsteht derzeit mit dem Bunker St. Pauli ein herausragendes Projekt innerstädtischer Entwicklung und Nutzbarmachung eines 1942 errichteten Flakbunkers. In seinem Erscheinungsbild mit einer vollständigen Intensiv-Begrünung der neu errichteten 5 oberen Geschosse entsteht ein international bedeutendes Leuchtturmprojekt, im Vergleich zum „Bosco Verticale“ vom Architekten Stefano Boeri, Boeri Studio in Mailand mindestens ebenbürtig.
Für die Hamburger Senatsverwaltung, den Bauherren, die Planer und ausführenden Gewerke stellten sich bislang diverse Herausforderungen. Mit einem Investitionsvolumen von ca. 50 Mio. Euro entstehen auf dem Dach des Bunkers neue Nutzungen wie ein öffentlicher Dachgarten, Kunst- und Kulturflächen für Stadtteilinitiativen, ein Gedenk- und Informationsort für die Opfer des NS-Regimes, eine Sport- und Veranstaltungshalle sowie ein NH Design-Hotel. Auch die Zahlen des Begrünungskozeptes sind beeindruckend. Auf dem Dach und der neuen Rampe werden 996 Bäume gepflanzt, 1620 Gehölze, die teilweise über der Attika hängen und einen weiträumigen Begrünungserfolg vermitteln sowie 940 Kletterpflanzen aus 6 verschiedenen Arten. Damit übersteigt dieses Bauvorhaben deutlich die Anzahl an Bäumen und Gehölzen des Mailänder Projektes.
Durch eine wissenschaftliche Begleitung dieses Vorhabens über die Baubegleitung und Inbetriebnahme hinaus soll über die Evaluierung/ Erfolgskontrolle der umgesetzten Maßnahmen und ihrer Auswirkungen auf die Frage der Starkregenbewirtschaftung, klimatische Wirkung der Begrünung, Entwicklung einzelner Arten, Funktionsweise des Bewässerungssystems und der Anstaubewässerung ein Erfahrungsgewinn auch für zukünftige Bauvorhaben erarbeitet werden. Ein besonderes Praxisinteresse besteht in der Analyse der Investitions- und Betriebskosten. Ebenso ist der Bezug zu Energieeinsparung konventioneller Kältetechnik von hohem Interesse.