Master/Bachelor Thesis
in Kooperation mit der Stadt Neckargemünd und nature plus e.V.
Wie der gesamte Bausektor steht auch das öffentliche Bauen vor einem Paradigmenwechsel und vielen Fragen, wie das Bauen und Leben in planetaren Grenzen möglich ist. Die Stadt Neckargemünd im Rhein-Neckar-Kreis in Baden-Württemberg ist dabei keine Ausnahme. Die Stadt hat ca. 13.500 Einwohner:innen und liegt südöstlich von Heidelberg am Südende des Odenwaldes. Die öffentliche Hand bewirtschaftet ca. 85 Gebäude unterschiedlichster Typologien, von der Schule über Feuerwehren, Sporthallen bis zum Rathaus.
Am Beispiel der Stadt Neckargemünd hat die NBL Thesis Klasse vier verschiedene Konzepte für Strategien vom Städtebau bis hin zu konstruktiven LowTech-Lösungen für ausgewählte Beispiele des öffentlichen Gebäudebestands entwickelt. Die Stadt sowie der Verein natureplus e.V., der in Neckargemünd ansässig ist, haben als Kooperationspartner mit der Thesis Klasse zusammengearbeitet. Die Ergebnisse dienen als Grundlage, um im Rahmen eines von der Deutschen Stiftung Umwelt (DBU) geförderten Reallabors der Stadt Neckargemünd und des NBLs Strategien zu entwickeln, die den Fokus auf ressourcenschonende, klimaneutrale Transformationen des Bestands auf Basis von LowTech-Konzepten legen.
Kim Strohbach, Wanda Hagelstein und Phillip Arndt
Das Projekt zeigt, wie bestehende städtische Gebäude effizienter genutzt werden können, um den Verbrauch neuer Flächen zu minimieren. Im Mittelpunkt steht die Strategie der Suffizienz – nicht als Verzicht, sondern als Möglichkeit, durch intelligente Planung neue Potenziale zu erschließen. Dafür wurden Schul-, Kita- und Verwaltungsgebäude der Stadt Neckargemünd analysiert und ihr Nutzungspotenzial genauer herausgearbeitet.
Liva Roze und Johann Kurz
Das Projekt “Rejuvenate” widmet sich der energetischen, denkmalgerechten und ökologischen Sanierung der Neckarstraße 28, einem historischen Bauwerk aus dem Jahr 1767.
Im Rahmen dessen erfolgt zudem die Umwandlung des repräsentativen Gebäudes in ein Jugend- und Kulturzentrum, wodurch dem historischen Kern neues Leben eingehaucht wird. Zu diesem Zweck ist die Aktivierung des Außen-bereichs, auf dem sich zwei ungenutzte Wirtschaftsgebäude befinden, sowie des ungenutzten Dachstuhls vorgesehen.
Carolin Biehler und Michael Arnoldy
Das Projekt zeigt, wie ein Bestandsgebäude ressourcen-schonend und zukunftsfähig umgestaltet werden kann. Im Mittelpunkt steht das Rathaus in der Bahnhofsstraße 54, ursprünglich eine Tapisserie-Fabrik aus den 1950er Jahren. Durch optimierte Grundrisse werden Volkshochschule und Musikschule integriert, während die Stadtverwaltung und der Ratssaal weiterhin zentrale Funktionen erfüllen.
Mit Querlüftung, einer PV-gestützten Wärmepumpe und natürlichen Materialien wie Lehmputz wird ein energieeffizientes und gesundes Raumklima geschaffen – ein ressourcenschonender Beitrag zur Stadtentwicklung.
Theo Ben Osterhage und Lisa Marie Koß
Der Entwurf Bauwerkstadt erweitert die Definition des Bauhofs als rein funktionaler städtischer Betrieb und Baustofflager um eine soziale Komponente, die sich in einem kollektiven Sanierungsprozess des Gebäudeareals ausdrückt.
Das Bauhofareal wird zur kollektiven Werkstatt, die sich im Prozess verändert und einen Diskursraum eröffnet.