Master Thesis
Reingard Hesse

Erstprüfer*in:
Natural Building Lab

Zweitprüfer*in:
Stine Kolbert, FG Planungs- und Bauökonomie

Auszeichungen:
Clara Simon Preis 2023 3. Preis

Der Bausektor hat ein Ressourcenproblem – eigentlich viel eher hat es eine Abriss- und Neubauproblem… In Berlin wurden im Jahr 2020 ca. 300 Gebäuden abgerissen, das entspricht einen Nutzfläche von ca. 211.500qm. Dennoch wurden fact 80% von diese Gebäuden abgerissen zugunsten eines Neubaus. Dabei gingen nicht nur Ressourcen und ihren grauen Energie verloren, sondern diese wurden direkt mit neuen Ressourcen und neuen Grauen Energie ersetzt. In der Thesis wurde dieses Thema anhand von einen abriss verurteiltes Kirchenensembles in Berlin-Spandau untersucht.

Projektdokumentation (PDF 10MB)

Um das 1,5° Ziel des Pariser Klimaabkommens zu erreichen und einen entscheidenden Beitrag zur Abwendung der Klimakatastrophe zu leisten, muss ein grundsätzliches Umdenken im Bausektor geschehen. Dazu ist es von Nöten, dass die gängige Praxis, Gebäude abzureißen und Neubauten an deren Stelle zu setzen, kritisch hinterfragt werden muss. Denn die graue Energie, die in Bestandsgebäuden enthalten ist, geht bei einem Abriss unumgänglich verloren.

Die Zuversichtskirche litt unter sinkenden Mitglieder*innenzahlen. Zudem waren die Gebäude bauphysikalisch und barrieretechnisch nicht mehr zeitgemäß. Dennoch sollte der soziale, kulturelle und kreative Begegnungsraum, den die Gemeinde über Jahrzehnte dort etabliert hat, dem umliegenden Quartier erhalten bleiben. Somit entschied sich die Gemeinde das Ensemble komplett abzureißen und durch ein reines Begegnungszentrum mit Saal, Kita, Inklusionsbetrieb Küche und Gruppenräumen zu ersetzen.

Diese Masterarbeit hingegen arbeitet mit dem vorhandenen Bestand und sieht die räumlichen Gegebenheiten als Chance, daraus sowohl das neue Begegnungszentrum mit all seinen benötigten Anforderungen zu schaffen, als auch die bestehende architektonische Idee zu würdigen und fortzuführen. Dem entsprechend ist es wichtig das Ensemble zu nächst zu analysieren, um daraus einen weiterführenden Entwurf abzuleiten.

* Betrachtet werden nur die Baumaßnahmen der Außenhülle. Der Bestand ist hier nicht dargestellt.
* Berechnung nach der Methodenkonvention 3.1 für Baustoffe des Umweltbundesamt

** Betrachtet werden nur die Baumaßnahmen der Außenhülle. Der Bestand ist hier nicht dargestellt.
Die Berechnungen sind ohne Nutzungsphase, Rückbau, Recycling oder Entsorgung. Teilweise sind die Daten noch sehr unvollständig, daher sind die hier berechneten Umweltkosten wahrscheinlich deutlich unterschätzt. Nicht für alle verwendeten Materialien stehen aktuell Umweltkosten zu Verfügung. Daher wurden nur die Baustoffe mit den größten Mengen betrachtet. Nicht dargestellt sind Glas, Bitumen, Dichtungsbahnen, Schüttungen, Schaumglasschotter und Putze.
With: Reingard Hesse