Fördermittelgeber:
Deutsche Bundesstiftung Umwelt (DBU)

Projektpartner:
Partner und Partner Architekten (Berlin) – Forschungsleitung und Realisierungsprojekt
CAALA (München)
EE Concept (Darmstadt)

Links:
https://www.baunetz-campus.de/news/holz-hoch-hinaus-forschungsmodell-fuer-den-woodscraper-8641834
https://www.bauwende-news.de/zirkularitaet-unter-laborbedingungen/?sc_src=email_4325702&sc_lid=343086966&sc_uid=wC9NFWiSaA&sc_llid=5118&sc_eh=

https://nachrichten.idw-online.de/2024/06/03/neuer-woodscraper-bei-der-woche-der-umwelt-am-4-und-5-juni-im-bundespraesidialamt

Ziel des Forschungsprojektes ist die Entwicklung einer Planungsstrategie mit der eine zirkuläre Holzbauweise im Hochhausbau leichter umsetzbar wird und CO2-Emissionen sowie Ressourceneffizienz mit Investitions- und Lebenszykluskosten planungsbegleitend quantifizierbar werden. Der Bausektor steht vor der großen Herausforderung sich resilient und zukunftsgerecht neu auszurichten. Es ist notwendig, eine neue Bau- und Sanierungskultur zu etablieren, um Klimaziele zu erreichen und angemessen auf Ressourcenverknappung, Flächenversiegelung und Biodiversitätsverlust zu reagieren. 

Das von der DBU geförderte Forschungsprojekt unter der Leitung von Partner und Partner Architekten, Berlin, und in Zusammenarbeit EE-Concept, Darmstadt, CAALA, München, und dem Natural Building Lab untersucht vor allem drei Themenschwerpunkte, die zu einer vereinfachten Umsetzung zirkulärer Holzbauweise beitragen:

1. Entwicklung einer Methode eine BIM basierte, dynamische und planungsintegrierte Stoffstrombilanz zu erstellen für den Nachweis der im Gebäude enthaltenen Rohstoffe und Werte an die sich Ökobilanzierung mit Investitions- und Lebenszykluskostenanalyse anschließen lassen. Die BIM basierte Stoffstrombilanz stellt damit zugleich die Grundlage für Punkt drei.

2. Baupraktische Klärung von zirkulären Konstruktionsmethoden, um rezyklierbares Bauen insbesondere im Hinblick auf Vorfertigung einfach umsetzbar und nachweisbar zu machen.

3. Entwicklung einer Methode zur Nachweisbarkeit schadstofffreier, zirkulärer Konstruktionen.

Diese Herangehensweise soll der informierten Entscheidungsfindung für Planer und Bauherren/Investoren dienen. Die Strategie soll beispielhaft und planungsbegleitend an dem Realisierungsprojekt WOODSCRAPER in Wolfsburg entwickelt und projektspezifisch evaluiert werden. Mit dem Ziel der Vereinfachung und Transparentmachung zur Quantifizierbarkeit zirkulärer Holzbauweise, soll eine Übertragbarkeit und Skalierung auf andere Projekte möglich werden. 

Das Natural Building Lab ist in diesem Forschungsprojekt mit der Entwicklung rückbaubarer Bauteilaufbauten in Holzbauweise, die den Anforderungen der Gebäudeklasse 5 entsprechen, beteiligt.

Um die Kreislauffähigkeit des Gebäudesystems und der Bauteilaufbauten Quantifizierbar Darstellen zu können wird am NBL eine Systematik zur Bewertung der verwendeten Materialien und deren potentielles End-Of-Life Szenarios erarbeitet. Die Bewertungsgrundlage geht von einer Wiederverwendung bzw. Wiederverwertung auf Produktebene in einem unabhängigen System aus, um die Materialien möglichst auf gleichem Qualitätsniveau auch in anderen Kontexten nutzen zu können und damit den Lebenszyklus der Materialien längst möglich zu gewährleisten. Neben den Materialspezifischen Eigenschaften fließen in die Bewertung auch die Rückbaufähigkeit und Anpassbarkeit der Bauteile mit ein.
©Jan Rotter
Anhand der erarbeiteten Bewertungskriterien wurden die im Realisierungsprojekt vorgeschlagenen Bauteilaufbauten und Anschlüsse Analysiert, Bewertet und entsprechend Optimiert um die Kreislauffähigkeit der verwendeten Materialien zu erhöhen. In einem 3,8 m x 2,5 m großen 1:1 Raumausschnitt wurden alle Holzbaurelevanten Details, Anschlüsse und Bauteilaufbauten des optimierten Woodscraper Bausystems auf Umsetzbarkeit und Rückbaubarkeit getestet. Der rund 7 Tonnen schwere Demonstrator wurde Anfang Juni auf der DBU-Woche der Umwelt am Schloss Bellevue der Öffentlichkeit Präsentiert und Ausgestellt. 
With: Beatriz Aguiar, Elena Valter, Laura Wetzel, Moritz Henes, Paul Friedl, Paul Ruhnau, Eike Roswag-Klinge, Rieke Davideit, Rosa Müller-Guthoff, Sinali Lal