Lehrforschungsprojekt:
Max Pfeffer

Die Arbeit Space Oddities – Unusual Matters ist die Dokumentation eines Lehrforschungsprojekts. Sie ist ein Versuch, eher ungewöhnliche Arten von Zusammenarbeit in der Architekturproduktion einzuordnen und der gewohnten klassisch normativen Architekturpraxis gegenüberzustellen. Max’s (Master-)Studium war geprägt von eher unüblichen Entwurfsstudios, Seminaren und Lehrveranstaltungen. Die kollaborativen, prozessorientierten, spekulativen und experimentellen Formen von Architektur- und Raumproduktion, schienen oft nicht richtig zum parallelen Arbeitsalltag im Architekturbüro zu passen und forderten das im Grundstudium lange praktizierte und vermittelte Selbstverständnis von Architekturproduktion heraus.

Trotz der manchmal anstrengenden und langwierigen Entscheidungs- und Aushandlungsprozesse innerhalb großer Gruppen, komplizierter Organisation und Projekten, die nicht zwangsläufig in dem Entwurf eines Gebäudes endeten, bin ich der Meinung, dass es eine richtige und wichtige Form von Praxis ist. Die Frage allerdings, warum man sich das Leben vermeintlich unnötig schwer macht, konnte vor allem aufgrund von persönlicher Überzeugung beantwortet werden.

Sind diese gemeinschaftlichen, ergebnisoffenen und dadurch weniger gut planbaren Formen und Prozesse von Raumproduktion wirklich nur vermeintlich naiv und bleiben ein Studiumsphänomen oder steckt in den ungewöhnlichen, experimentellen und spekulativen Ansätzen nicht doch ein wertvoller Beitrag dazu, ein im Kern veränderungsresistentes Selbstverständnis von Architektur herauszufordern?

Space Oddities Publication (PDF 14MB)

A – Aktion persönliche Projekte und Erfahrungen aus dem Lehr- und Universitätskontext, im folgenden als Aktionen bezeichnet, aufgeführt. Sie sammeln offene Fragen, Gedanken und Themen und dienen als Ausgangspunkt für die weiterführende Forschung.
B – Off to Space erforscht dabei die Grundlagen und behandelt das Thema des Raums und seine Verständnisse aus dem raumtheoretischen Diskurs bis heute. Der Exkurs bildet die Grundlage, um das Verhältnis von Raum und Architektur kritischen zu beleuchten und ist ein Versuch, Schlüsse für ein zeitgemäßes Selbstverständnis einer Architektur-und Raumproduktion zu ziehen. Worin liegt die Notwendigkeit Raum nicht mehr nur als physisches Produkt zu begreifen, sondern auch den Prozess seiner Produktion zu erforschen?

Aufbauend auf der Erkenntnis, dass dem Prozess mindestens ebenso so viel Aufmerksamkeit entgegengebracht werden muss wie dem eigentlich Objekt, erkundet C – Work in Process die Prinzipien und Ideen für gemeinschaftliche Zusammenarbeit im Prozess der Raumproduktion. Was bedeutet reale Kollaboration und Transdisziplinarität für die eigene Rolle und Aufgaben?
D – Reflexion fasst die gewonnenen Erkenntnisse zusammen und versucht dadurch, die ursprünglichen Fragen aus den Aktionen zu beantworten. Die erhofft eindeutigen Antworten und Orientierungspunkte sind allerdings nicht immer ganz einfach zu finden. So bleibt eine gewisse Unbestimmtheit zurück, die aber notwendig ist um situativ gemeinschaftlich zusammen zuarbeiten.
With: Max Pfeffer